Ein Beitrag von Th. Müller (9.3.2022):
Im SPIEGEL kommt ein interessanter Bericht zum Thema Meereswindparks. Demnach soll deren Kapazität bei uns bis 2045 auf 70GW ausgeweitet werden, Nimmt man allein die heutigen 56GW der Windenergie an Land bei uns mit dazu, würde dies an guten Windtagen zu fast doppelt so viel Strom führen, wie wir heute verbrauchen. Scheint noch richtig die Sonne, kommt mit bis 58GW fast das Dreifache des heutigen Bedarfs zusammen, ohne dass den Überschuss ohne nennenswerte Speicher jemand nutzen könnte. Autobatterien kommen als solche ausdrücklich nicht infrage, weil selbst sämtliche Autos in e-Ausführung gerade einmal den heutigen Strombedarf von wenigen Stunden puffern könnten.
Ergo gilt: Es macht keinen Sinn, Windräder im windarmen Oberschwaben aufzustellen, wenn schon der viel zuverlässiger verfügbare Offshore-Windstrom recht bald nicht mehr sinnvoll genutzt werden kann. Wir sollten uns in Oberschwaben auf Solarenergie auf Dächern in Verbindung mit Elektrolyseuren konzentrieren. In der erneuerbaren Energiewelt von morgen kommt es nämlich viel mehr darauf an, Strom auch saisonal zu speichern. Darüber hinaus braucht es ein mächtiges Hochspannungsnetz, das unter optimalen Bedingungen produzierten erneuerbaren Strom (Wind im Norden, Sonne im Süden) dorthin bringt, wo er benötigt wird.