Auf dieser Seite wird der Bau von Windkraftanlagen in der näheren Umgebung des Wurzacher Riedes beschrieben.
Probleme, die allgemein mit dem Bau von Wind- und Solarkraftwerken auftreten, sind im Kompendium für eine vernünftige Energiepolitik von Vernunftkraft dargestellt.
Zum Kompendium hier klicken
Windkraftgebiete im Umfeld des Wurzacher Rieds (Stand 6.1.2023)
Besonders betroffen sind die Wohngebiete bei Ziegelbach, Rohrbach, Arnach, Humberg, Eintürnen, Eintürnenberg, Weitprechts, Metzisweiler, Alttann, Gaishaus, Molpertshaus, Mennisweiler, Oberurbach, Mittelurbach, Hittisweiler, Osterhofen, Hittelkofen, Haisterkirch, Mühlhausen, Eggmannsried, Unterschwarzach, Bauhofen …
Im aktuelle Flyer der Landschaftsschützer gibt es weitere Informationen zu den Plänen im Regionalplan
7.11.2023 Die Bildschirmzeitung berichtet über den aktuellen Stand der Planungen ums Wurzacher Ried
Das Ried wird umstellt
Seit dem 25. Oktober sind die Windkraftvorranggebiete im Bereich des Regionalverbandes Bodensee-Oberschwaben bekannt. Damals wurde in Kressbronn der diesbezüglich angepasste Entwurf zum Teilregionalplan Energie vorgelegt. Der wichtige Planungsausschuss des Regionalverbandes befasst sich am 22. November in öffentlicher Sitzung mit dem Entwurf und formuliert dabei die Beschlussvorlage für die Verbandsversammlung am 8. Dezember. Die Bildschirmzeitung erläutert den Stand der Planungen rund ums Wurzacher Ried.
Beim ersten Blick auf die Karte mit den Windkraft-Vorranggebieten, die vor kurzem vom Regionalverband Bodensee-Oberschwaben (RVBO) benannt wurden, könnte man meinen, Bad Wurzach mit seinem europadiplomierten Ried sei gut davongekommen. Es sieht danach aus, als würden auf dem Gemeindegebiet so gut wie keine der bis zu 300 Meter hohen Windkraftanlagen errichtet werden…
Hier ganzen Artikel lesen auf diebildschirmzeitung
25.7.2023 Aktueller Stand – Windkraftanlagen im Wurzacher Becken
Bisher war es unumstritten, dass auch die Hügel um das Wurzacher Ried, also das Wurzacher Becken, frei von großen Windkraftanlagen bleiben soll.
- Das Europadiplom wurde zwar an das Wurzacher Ried verliehen, in 3 Verlängerungsurkunden wird aber auch der Schutz der Hügel beschrieben.
- In der umfangreichen Umweltprüfung zum Teilregionalplan Windenergie 2012 wird für mögliche Windkraftgebiete auf dem Beckenrand aufgeführt:
Es sind vor allem besonders erhebliche nachteilige Auswirkungen auf das Schutzgut „Landschaft“ feststellbar, die wegen der Einzigartigkeit des Wurzacher Beckens besonders schwer wiegen (Landschaftsraum von internationaler Bedeutung – s. auch Urteil des VG Sigmaringen vom 30.11.2011, Az. 4 K 637/10) - Politiker bekannten sich zum Schutz des Wurzacher Beckens
Die Grenzen des Wurzacher Beckens sind im Textteil der geologischen Karte des Geologischen Landesamtes genau beschrieben. Bestätigt werden diese Grenzen in zwei Gerichtsurteilen. Dort kann man entnehmen, dass die früher geplante Gebiete OGI und Kiesgrube kurz vor Rupprechts Bestandteil des Wurzacher Beckens sind.
Obwohl also der Schutz der Hügel des Wurzacher Beckens bescheinigt ist, drängen derzeit Investoren von Windkraftanlagen auf die Hügel. Offiziell sind zwei Gebiete bekannt: der Hummeluckenwald und der Alttanner Wald.
Derzeit wird der neue Teilregionalplan Energie erarbeitet. Momentan sind im Plan noch 11% der Regionalfläche ausgewiesen und der Schutz des Wurzacher Beckens ist noch nicht berücksichtigt. Würde es bei diesen Flächen bleiben, wären sehr viele Windräder im Becken möglich. Im Regionalplan wird von 300 Meter hohen Windrädern ausgegangen. Hinzu kommt noch der Beckenrand, der beim Stadtwald bis 140 Meter beträgt. Das ergibt für einen Betrachter im Ried eine Gesamthöhe von bis zu 440 Meter!
Es gibt aber Hinweise, dass der Schutz des Wurzacher Beckens im neuen Regionalplan enthalten ist. Bis der Regionalplan gültig ist, fordern wir deshalb ein Moratorium.
Mehr zum aktuellen Planungsstand:
Projektierer stellten Windkraftprojekte „Hummelluckenwald“ und „Alttanner Wald“ im Bad Wurzacher Gemeinderat vor
Aus diebildschirmzeitung.de (25.4.2023)
Bad Wurzach – Im Bereich Hummelluckenwald bei Humberg plant die LAOCO GmbH aus Kirchdorf an der Iller für den Projektentwickler Energiequelle GmbH aus Erfurt den Bau von drei Windkraftanlagen. Gleichzeitig sind – praktisch in Sichtweite zu diesen Anlagen – von Wolfegg her im Alttanner Wald vom selben Planer und Projektentwickler noch bis zu vier weitere Anlagen geplant.
Kommentar zur Präsentation der Windkraftpläne im Gemeinderat
Aus dieBildschirmzeitung.de (25.4.2023)
Das Ried ist der Schatz von Bad Wurzach. Das ist eine Grundwahrheit im Selbstverständnis der Kurstadt. Man könnte sagen: ein Axiom, eine unverrückbare Voraussetzung allen Denkens und Handelns. Da nimmt es wunder, dass dieses Axiom bei der Präsentation der Windkraftpläne in der Gemeinderatssitzung so gut wie keine Rolle spielte.
Weitere aktuelle Artikel und Leserbriefe zu Windkraft und Wurzacher Becken
Neuer Flyer der Landschaftsschützer Oberschwaben-Allgäu e.V.
Aktuell sind rund um das Wurzacher Ried 3 Gebiete mit Windkraftanlagen in Planung
Windpark Bad Wurzach
Bei Humberg zwischen Arnach und Eintürnen
Windpark Altann
Zwischen Weitprechts, Metzisweiler, Altann und Gaishaus
Windpark bei Osterhofen
Zwischen Haisterkirch und Mühlhausen
Die Windkraftanlagen befinden sich im Wurzacher Becken bzw. wirken massiv ins Wurzacher Becken.
Die Verlängerungsurkunden zum Europadiplom (2019, 2004, 1999) schließen den Bau von Windkraftanlagen auf den Beckenrändern und im Becken aus!
Auszug aus der Verlängerungsurkunde 2019 für das Europadiplom
…um das Bad Wurzacher Becken herum ist die Integrität der Landschaft zu bewahren und auf den Erhebungen und Hügelspitzen im Sichtbereich des Wurzacher Riedes ist der Bau Technischer Infrastruktur zu vermeiden.
Übersetzung aus dem Englischen durch Landschaftsschützer OA e.V.
Die Windkraftanlagen im Hummelluckenwald bzw. Alttanner Wald liegen in der Nähe des bedeutenden Vogelschutzgebietes Rohrsee. Wie problematisch die beiden Standorte für den Vogelschutz sind, kann hier in einem Leserbrief eines Ornithologen in diebildschirmzeitung.de nachgelesen werden.
Auszug aus dem Leserbrief: … Meistens sind es um diesen Beobachtungsplatz herum teils mehrere tausend Vögel, die während zwei Stunden durchziehen. Da ich in dieser kurzen Beobachtungszeit nur einen Bruchteil des Zuggeschehens erfassen kann, ist von Tagessummenmaxima über dem gesamten Hummelluckenwald mit mehr als 100.000 Vögeln, über den kompletten Zeitraum des frühherbstlichen Tageszugs von 2,5 Millionen bis 3 Millionen Vögeln, überwiegend Singvögel, auszugehen. …
Windkraftanlagen bei Osterhofen und das Wurzacher Ried
Geplant sind bis zu acht 270m hohe Windkraftanlagen, die den Haisterkircher Rücken um 130 bis 180 m überragen und damit den Blick von der Kurstadt Bad Wurzach auf das Ried optisch entscheidend beeinträchtigen werden und zudem mikroklimatische Auswirkungen auf das europadiplomierte Naturschutzgebiet von unabsehbarer Konsequenz haben können.
Die BI Haistergau hat ein Flugblatt zu den Windkraftplänen bei Osterhofen verteilt. Siehe Bericht in diebildschirmzeitung.de
Artenvielfalt im Wurzacher Ried
„Das Wurzacher Ried beherbergt eine außerordentlich artenreiche Tier- und Pflanzenwelt mit einem hohen Anteil seltener und gefährdeter Arten. Im Rahmen wissenschaftlicher Untersuchungen sind bislang mehr als 2500 Tier- und Pflanzenarten nachgewiesen worden. Experten schätzen, dass mehr als 8000 Arten im Wurzacher Ried leben.“
Quelle: Faltblatt „Das Wurzacher Ried – eine faszinierende Moorlandschaft“
Die Artenvielfalt wird auch auf einer Tafel in der Ausstellung Moorextrem dargestellt. Siehe dazu folgenden Ausschnitt aus dem Video „WiesenOpenAir mit Jan Haft“.
Wirkung von Windkraftanlagen im Wurzacher Ried
Unbestritten ist, dass Windräder das lokale Klima verändern. Es wird wärmer und vermutlich trockener. Das wird auch im Dokument „Lokale mikroklimatische Effekte durch Windräder“ des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages dargestellt.
Daraus:
2.4
... Nach derzeitigem Kenntnisstand – belegt durch mehrere aktuelle Studien – werde in der Umgebung von Windkraftturbinen die bodennahe Atmosphäre vorübergehend und nachts erwärmt. Windkraftanlagen erreichten momentan eine Höhe von 300 m, jedes Rotorblatt eine Länge von 50 m. Die USA habe derzeit ungefähr 60.000 Turbinen. Durch den Betrieb würden Turbulenzen erzeugt, die wiederum zu einem veränderten Wärme- und Feuchtigkeitsaustausch zwischen Erdoberfläche und der unteren Atmosphäre führten. Diese Auswirkungen schienen auch noch in mehreren Kilometern Entfernung erkennbar zu sein. …
…
4. Auswirkung von Windrädern auf mikroklimatische Gegebenheiten
Nach den oben ausgeführten Erkenntnissen ist der klimatische Effekt durch den Betrieb von Windrädern nachts von Bedeutung. Man kann die Hypothese aufstellen, dass der nächtliche Effekt zu Austrocknungsphänomenen in der Umgebung der Anlage führen kann.
Es muss dringend untersucht werden, ob durch die zusätzliche Erwärmung und Austrocknungseffekte durch die erzeugten Luftwirbel Moose und seltene Pflanzen- und Tierarten im Wurzacher Ried gefährdet sind.
Windkraftanlagen zwischen Arnach und Eintürnen bei Humberg
Es sind 2-3 Anlagen geplant. Die artenschutzrechtliche Untersuchungen wurden bereits begonnen.
Die Höhe der Windräder soll 260 Meter (aktuelle Bauhöhe) betragen.
Die Laoco GmbH hat das Areal bereit von einem Privateigentümer gepachtet.
In der zweiten Hälfte dieses Jahres will das Unternehmen die Genehmigung beim Landratsamt beantragen.
Es soll eine Informationsveranstaltungen für die Bevölkerung geben.
Windkraftanlagen zwischen Weitprechts, Gaishaus und Alttann
Der Windpark im Alttanner Wald soll zwischen Alttann, Gewerbegebiet Wolfegg, Weitprechts und Gaishaus entstehen. Das Gebiet ist dem Wurzacher Becken zuzuordnen. Wurzacher Ried mit Wurzacher Becken bilden eine Einheit, die laut Verlängerungsurkunden des Europadiploms und Gerichtsurteilen nicht verunstaltet werden darf. Nähere Informationen dazu unter <BI Landschaftsschützer> <Unsere Landschaft>
Auf einer Planungsfläche von insgesamt 45 Hektar sollen drei oder vier Windräder entstehen. Es handelt sich um den Privatwald des Fürstlichen Hauses Waldburg-Wolfegg-Waldsee. Hinter dem Projekt stehen die Laoco GmbH aus Kirchdorf an der Iller (Kreis Biberach) und der Projektpartner Energiequelle GmbH aus Zossen bei Berlin. Der Vertragsabschluss erfolgte im ersten Halbjahr 2021.
Informationen von Laovo zum Projekt hier lesen
Weitere Informationen auf schwaebische.de
Europadiplom schützt die Landschaft "Wurzacher Becken" vor Windparks
Michael Soukup (EnBW) zum Schutz des „Wurzacher Becken“
Michael Soukup erklärt im Video, dass Windräder bei Schloss Zeil nicht infrage kamen, weil diese aus Richtung Wurzacher Becken eine landschaftsprägende Silhoulette hätten.
„…dann haben sie noch Landschaftsschutz – weil wenn sie jetzt nicht von Leutkirch rüber auf die Fläche (bei Schloss Zeil) schauen, sondern wenn sie von Bad Wurzach auf die Fläche (bei Schloss Zeil) schauen, haben sie im Endeffekt ein Thema was vom Wurzacher Becken aus eine landschaftsprägende Silhouette hat …“
Auszug aus der Verlängerungsurkunde 1999 für das Europadiplom
Nr.5 „Das Wurzacher Ried und seine bewaldeten Moränenhügel sollen als einzigartige unteilbare Landschaft“ behandelt und jegliche kurzzeitige Verunstaltungen oder andauernden Eingriffe vermieden werden.“
Auszug aus der Verlängerungsurkunde 2004 für das Europadiplom:
Nr.6 „Die Integrität des Gebietes ist durch die Behandlung des Rieds und des Moränenrückens – einschließlich der Hügel der Riss-Eiszeit – als Gesamteinheit zu bewahren. Jedwede Nutzung der Hügel, die die Landschaft verunstalten würde (einschließlich Steinbrüche, große Windräder und Windkraftanlagen, kommerzielle Solaranlagen), sollten verboten werden.“
Auszug aus der Verlängerungsurkunde 2019 für das Europadiplom
Nr.6 „die Integrität der Landschaft rund um das Becken von Bad Wurzach zu erhalten und den Bau technischer Infrastruktur auf den Hügeln und Bergkuppen im Sichtbereich des Wurzacher Riedes zu vermeiden.“
Jubiläumsveranstaltung 30 Jahre Naturschutzzentrum + 50 Jahre Europadiplom mit deutlichen Hinweisen auf einen möglichen Entzug der Auszeichnung (2015)
In der Rede von Tatjana State-Masson (Europarat Straßburg) waren auch kritisch-warnenden Hinweise zu hören. Sinngemäß waren dies folgende Ausführungen: Das Europadiplom als höchste europäische Auszeichnung eines Gebietes im Natur- und Landschaftsschutz bedarf der unentwegten Bemühungen zu seiner Fortentwicklung. Das Diplom wurde auch schon entzogen, wenn sich die Beliehenen in ihrem Handeln dieser Auszeichnung nicht würdig erwiesen haben. Auch können nicht angemeldete Kontrolleure zwischen den festen Besuchsintervallen entsandt werden, sollte es Anzeichen von Entwicklungen geben, die das Diplom gefährden könnten. Frau State-Masson waren die mehr oder minder konkreten Windkraftpläne von Bad Waldsee, aus der eigenen Gemeinde (Raum Arnach-Humberg usw.) und die verhängnisvolle Entscheidung der Stadt Leutkirch, ein gemeindliches Vorranggebiet am Tor zum Wurzacher Becken nahe Bauhofen zu benennen, bekannt. Diese für eine Jubiläumsveranstaltung ungewöhnlichen Passagen ihrer Rede dürften auf diesen Umstand zurückzuführen sein. H.-J. Schodlok
Flächendeckende Industrialisierung unseres Landes mit Wind- und Solaranlagen
Ausarbeitung von Dr. Wolfgang Hübner (9.5.2021)
Der Koalitionsvertrag zum Regierungsprogramm für Baden-Württemberg steht: Mit dem Ziel einer klimafreundlichen Energiewende soll der Ausbau von Wind- und Solaranlagen mit hoher Priorität vorangetrieben werden. Für 1.000 neue Windräder und eine große Zahl von Solarfeldern auf bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen ist das Startsignal gegeben, auf dem Weg zur Klima-Neutralität von Deutschland. Vorsorglich wurde dazu die 1.000 Meter-Mindestabstandsregelung für Windräder zur Wohnbebauung aus dem CDU-Wahlprogramm gestrichen, damit genug Platz zur Umsetzung der deutschen Energiewende vor Ort bleibt. Ziel der deutschen Energiewende ist es, dass in den nächsten 30 Jahren unser gesamter Energieverbrauch aus erneuerbaren Energien bereitgestellt wird. Das heißt, wir reduzieren kontinuierlich unseren Verbrauch an Öl, Gas und Kohle bis auf Null. Und parallel dazu steigern wir unsere Energiegewinnung mit Wind- und Solaranlagen, denn diese beiden Energieerzeuger sind die tragenden Säulen unserer Energiewende. Ist dieses Ziel erreichbar oder gar ein nicht einlösbares Heilsversprechen, im guten Glauben so etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen? Und was bedeutet die Umsetzung dieses Vorhabens für die Lebensräume von Mensch, Tier und Natur in unserem Land?
Bedrohung in der Umgebung von Bad Wurzach
Windräder in der Gemeinde Leutkirch
Im Leutkircher Stadtwald sollen vier 250 Meter hohe Windräder gebaut werden. Die nachfolgende Visualisierung zeigt, wie diese Windräder von der vielbesuchten Besucherterrasse von Schloss Zeil wirken. NEU: Der Windpark wird nicht gebaut! In der Nachbarschaft zu dem bisherigen Gebiet soll aber ein Windpark gebaut werden.
Siehe dazu Schwäbische Zeitung „Es ist bestätigt: Im Stadtwald ist keine Windkraft möglich.
Windräder in der Gemeinde Aitrach
Informationen zum Vorhaben. Entnommen aus dem Flyer der
Bürgerinitiative „lebensraum-natur-bewahren e.V.“
www.bi-aitrach.de
Der EnBW-Konzern und die Gemeinde Aitrach planen im Mooshauser Wald zwei Windindustrieanlagen mit den derzeit höchsten Türmen weltweit. Die Anlagen vom Typ Vestas 162 –
5,6 MW haben eine Höhe von jeweils 250 m!!! Die Rotorblätter haben einen Durchmesser von 162 m und umstreichen eine Fläche von ca. 20.600 qm = ca. 4 Fussballfelder!!!
Die Gesamtmasse pro Anlage beträgt ca. 7.500 to bei einer Sockelmasse von ca. 4.000 to (Beton und Stahl). An der Turmspitze werden ca. 800 to für Gondel und Rotorblätter hängen.
Tausende Liter Hydraulik- und Getriebeöle sind für den Betrieb notwendig.
Für diese gigantischen Massen müssen etliche Hektar Wald mit z.T. Altholzbestand gerodet werden Diese Freiflächen werden unwiederbringlich befestigt. Zuwegungen bekommen den Charakter einer Autobahn.
Mögliche Windräder in der Gemeinde Bad Wurzach: Ende einer Landschaft
Die Planungen zum Windkraftausbau in unserer Region sind jetzt für jedermann einsehbar: Die Investoren werden im südlichen Württemberg mit Schwerpunkt auf die Gemeindegebiete von Bad Wurzach und Leutkirch gelenkt. Mancher Grundeigentümer reibt sich vielleicht schon die Hände, denn die Pacht ist lukrativer als Milchrente oder der Holzertrag. Die möglichen Flächen zum Bau von 110 bis 116 Windrädern auf unserem Gemeindegebiet sind in der aktuellen Planung der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg und unseres Umweltministeriums schon vorgegeben.
Auf unseren lieblichen Allgäuer Höhenzügen, 100 m über dem Tal, weht eben der beste Wind. Wenn auch ein schwacher Wind im Deutschlandvergleich, aber dafür gibt es „Schwachwindanlagen“, die sind besonders groß. Es sind wahre Giganten, bis zu 250 m hoch (Ulmer Münster 161 m), deren Rotoren eine Fläche von zwei Standard-Fußballplätzen überstreichen. Klar, dass solche Giganten nicht übersehen werden können aber auch nicht überhört und obendrein noch Lichtschwankungen erzeugen bei Tag (Schattenwurf) und in der Nacht (Flugbeleuchtung).
Sieht man die Planung von Landesanstalt und Umweltministerium genauer an, dann können diese Giganten auch recht nah „ans Häusle“ rankommen. Aus anderen Regionen sind Berichte überliefert, dass da das Windrad stehen bleibt und die Bewohner einen Ortswechsel bevorzugen.
Das beigefügte Bild in welchem 110 Kreispunkte mit einem jeweiligen Durchmesser von 150 m eingezeichnet sind, verdeutlicht, was die Zielsetzung des Ministeriums erwirkt:
– Ende einer Landschaft
– Entzug des Europa-Diploms
– Gesundheitsgefährdung vieler Bürger, denn die niederfrequenten Schalldruckwellen dieser Giganten können noch in 1000 m Entfernung unsere druckempfindlichen Sinnesorgane anregen und reichen über viele Kilometer weit. Schlafstörungen sind nur eines der Symptome über welche Anlieger berichten
– Zerstörung unserer Lebensqualität und der touristischen Attraktivität unserer Region
Wenn Sie mehr wissen wollen, schauen Sie sich nachfolgendes Dokument an. Sie sollen mal nicht sagen, Sie hätten es nicht gewusst.
Frühere Bedrohungen
2017: Windpark Tannenbühl zwischen Bad Waldsee und Haisterkirch
Im Naherholungsgebiet Tannenbühl wollte die Stadt Bad Waldsee einen Windpark mit ursprünglich 6 Windrädern erstellen. Die BI Haistergau konnte den Windpark auch dank intensiver Rotmilankartierungen verhindern. Die Landschaftsschützer (Bad Wurzach) verteilten eine Broschüre im betroffenen Gebiet und nahm rege an der Diskussion in Bad Waldsee teil.
2011: Weit mehr als 30 Windräder rund um das Wurzacher Becken
Am Rand des Wurzacher Beckens könnten weit mehr als 30 zweihundert Meter hohe Windräder entstehen. Wie problematisch dieser Standort ist, kann man auch in der Verlängerungsurkunde des Europadiploms für das Wurzacher Ried nachlesen. Dort wird eindeutig der Bau von Windrädern auf den Randmoränen des Wurzacher Beckens abgelehnt.
Im nachfolgenden Film kann man die landschaftliche Schönheit des Wurzacher Beckens und die Dimensionen der Windräder sehen. Die im Film gezeigten Windräder sind eher zu klein dargestellt. Die 200 Meter großen Windräder würden noch weiter in den Luftraum hineinragen.
Nicht nur wir, sondern auch der Europarat ist der Überzeugung, dass diese Windräder nicht zu dieser ganz besonderen Landschaft passen.
Außerdem würde ihre Errichtung einen eindeutigen Verstoß gegen das Europarecht darstellen.
Der Widerstand der BI Landschaftsschützer gegen die Windräder rund um das Wurzacher Ried fand überregional Beachtung im Fernsehen und Presse
2012 Unser Flyer
2012 Januar: Stimmen der früheren Landtagsabgeordneten Paul Locher, Rudolf Köberle, Ulrich Müller und Peter Schneider zu Windrädern in Oberschwaben
(Zitate aus der Schwäbischen Zeitung 23.1.2012): Schneider: ….. Die Vorstellung, dass Oberschwaben großflächig mit Windrädern bestückt wird, ist ihm eine grausige. Wenn er auf dem Bussen stehe und den großartigen Blick über die Landschaft genieße, „dann halte ich diese Vorstellung für eine Katastrophe“. Da würde schlicht „ein wesentlicher Teil des Oberlandes geopfert“. Paul Locherer ergänzt: „In meinem Wahlkreis gibt es große Widerstände gegen Windräder.“ Man dürfe „die Rechnung nicht ohne den Bürger machen“. … Und Ulrich Müller erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass das Landschaftsbild „ein geschütztes Rechtsgut“ sei. In einem dicht besiedelten Land wie Baden-Württemberg könne man nicht „endlos Anlagen hinstellen“.
Rudolf Köberle sagt, nur mit Wind und Sonne könnten die Probleme sowieso nicht gelöst werden. Wie Müller plädiert er dafür, die regenerativen Energien zwar auszubauen, aber eben „nicht unbedingt vor Ort“. Die Prinzipien internationaler Arbeitsteilung sollten auch für die Energiepolitik gelten. Fazit: Energiewende ja – aber bitte mit Augenmaß. Die vier CDU-Abgeordneten halten überhaupt nichts von einer „Verschandelung der Landschaft“, die der grüne Ministerpräsident schon mehrfach als notwendig angekündigt hat. Und irgendwie bauen sie darauf, dass den Menschen im Land mit der Zeit die Augen ebenfalls aufgehen.
2012 März: Nun doch keine Windräder im Wurzacher Becken?
SZ 8.3.2012
Landratsamt lehnt bestimmte Standorte ab
Viele Bad Wurzacher dürften aufatmen, was das Thema Windkraft angeht: Das Landratsamt Ravensburg hat signalisiert, dass es aus Landschaftsschutzgründen keine Windkraftanlagen auf den Höhenzügen rund um das Wurzacher Becken genehmigen möchte. Das hat Bürgermeister Roland Bürkle bei einer Informationsveranstaltung im Dorfstadel in Ziegelbach am Mittwochabend mitgeteilt.
2012 März Umweltminister Franz Untersteller ist Gast beim Energiebündnis Bad Wurzach
Wir Landschaftschützer waren dabei:
Das Energiebündnis Bad Wurzach hatte am Mittwoch Landesumweltminister Franz Untersteller zu einer Veranstaltung eingeladen. Nach einer Besichtigung der Windräder in Adelshofen und auf der Grabener Höhe (die Schwäbische Zeitung berichtete gestern darüber), stellte Franz Untersteller seine und die Energiepolitik des Landes im Kurhaus vor.
Hier weiterlesen: Zeitungsbericht: Umweltminister Franz Untersteller ist Gast beim Energiebündnis Bad Wurzach
Den Landesumweltminister Franz Untersteller haben am Mittwochabend zur Diskussion im Kurhaus in Bad Wurzach gleich zwei Demonstrationen erwartet, von Windkraftgegnern und -befürwortern. Während die Landschaftsschützer Oberschwaben mittels großer Fotomontagen zeigten, wie die heimische Landschaft mit Windrädern aussehen könnte, hatte der Grünen-Fraktionssprecher im Kreistag, Siegfried Spangenberg ein Transparent entrollt, auf dem zu lesen war: „Windkraft ja bitte!
Hier weiterlesen: Zeitungsbericht: Wurzacher demonstrieren bei Ministerbesuch
2012 Mai: Zeitungsartikel „Windräder schaffen Chancen und ganz neue Fronten“
Reinhold Mall (links) und Hans-Joachim Schodlok haben Angst um das Landschaftsbild und kämpfen deshalb vehement gegen den Bau von Windrädern im Wurzacher Ried. Andere sehen die Anlagen als Chance.
Bad Wurzach sz Der Blick vom Haidgauer Rücken über das Wurzacher Ried ist ein Traum: stattliche Felder, saftige Wiesen, dichter Wald – und im Hintergrund die majestätischen Gipfel der Alpen. Hoch über der Landschaft kreist ruhig ein Greifvogel. Mittendrin stehen zwei Bad Wurzacher, die diese vom Europarat diplomierte Naturlandschaft nicht mehr sorgenfrei genießen können. Denn der Lehrer Reinhold Mall und sein pensionierter Kollege Hans-Joachim Schodlok haben Angst – vor 200 Meter hohen „Ungetümen“.
Auf den Höhen rings um die oberschwäbische Kurstadt könnte schon bald ein gutes Dutzend leistungsstarker Windkraftanlagen stehen – zumindest, wenn es nach den Plänen der grün-roten Landesregierung geht. Denn diese möchte bis 2020 zehn Prozent des im Südwesten erzeugten Stroms durch Windkraft gewinnen. Da es bisher nur läppische 0,8 Prozent sind, müssen in den kommenden acht Jahren 1200 Groß-Windkraftanlagen aufgestellt werden. Diese haben eine Nabenhöhe von 140 Metern (die Höhe bis zu der Stelle, an der der Rotor befestigt ist). Die Rotorlänge mit eingerechnet erreichen sie sogar knapp 200 Meter. Zum Vergleich: Das Ulmer Münster ist 161,5 Meter hoch.
Windräder sollen vor allem auf den Höhenlagen des Schwarzwalds und im Nordosten des Landes entstehen, aber auch an vielen weiteren Standorten zwischen Schwarzwald und Allgäu, Ostalb und Bodensee. Zehn bis 15 Windkraftanlagen könne er sich schon hier vorstellen, sagte jüngst der grüne Landesumweltminister Franz Untersteller beim Vorort-Besuch in Bad Wurzach.
Sogar Wallfahrt gegen Windräder
„Wir wollen in unserer schönen Landschaft keine Windräder“, meint dagegen Schodlok. Das über die Jahrtausende durch zwei Eiszeiten geformte Wurzacher Becken sei in seiner Art einzigartig – und solle es auch bleiben, ergänzt der Physik- und Chemielehrer Mall, der seine Heimat seit Jahren auf Film festhält. Dies möchte er auch in Zukunft ohne Windräder im Hintergrund tun.
Mall und Schodlok sind Mitglieder der Bürgerinitiative „Landschaftsschützer Oberschwaben-Allgäu“, die sich vehement gegen den Bau von Windrädern in der Region wehrt. Die Anlagen verunstalteten nicht nur die Landschaft, meinen die 100 Mitglieder, sie machten auch krank, gefährdeten Tiere und seien zudem unrentabel. Im benachbarten Beuren finde demnächst sogar eine Wallfahrt statt, „damit der Ort von Windrädern verschont bleibt“, berichtet Schodlok schmunzelnd.
Im Ort herrscht „dicke Luft“
„Es sind immer wieder die gleichen Leute und die gleichen Argumente“, ist Johanna Moltmann-Hermann schon sichtlich genervt von den Windkraftgegnern. Die grüne Lokalpolitikerin setzt sich für die andere Seite ein. Das „Energie-Bündnis Bad Wurzach“ will die Energiewende voranbringen – auch mit Windkraftanlagen in der Region. Für die Argumente der „Landschaftsschützer“ hat sie nur wenig Verständnis. „Die schüren doch nur Angst“, sagt Moltmann-Hermann. Das führe zu „dicker Luft“ im Ort, die Mehrheit sei aber für die Windkraft, ist sie sicher.
„In den Orten entstehen soziale Zerwürfnisse“, bestätigt auch Christoph Leinß. Der ehemalige Pfullendorfer Forstamtsleiter macht keinen Hehl daraus, auf welcher Seite er steht. Der Ruheständler ist so etwas wie der Ober-Windkraftgegner in der Region. Mit Stellungnahmen und Vorträgen versorgt er die Bekämpfer von Windrädern bereits seit 1997 mit Argumenten. Schon mehr als zwei Meter Aktenordner hat er gesammelt – alle mit dem gleichen Tenor: „Windräder sind unsinnig, ganz besonders im Süden Deutschlands.“
Neben dem Landschaftsschutz kann Leinß zwei „Totschlagargumente“ liefern, wie er meint. Die meisten Anlagen in Baden-Württemberg, der Ex-Förster schätzt 95 Prozent, rentierten sich schlicht und einfach nicht. „Wir haben hier zu wenig Wind“, begründet Leinß. Außerdem böten Windräder keine sichere Stromversorgung, da sie manchmal zu viel und dann wieder überhaupt keinen Strom ins Netz einspeisen. Sinnvoller ist es aus seiner Sicht, bei der Stromerzeugung weiter mehr auf Kohle und Erdgas zu setzen. Jedes neue Windrad sei eines zu viel. „Wir zerstören unsere Landschaft mit einer Energieform, die wir gar nicht brauchen“, so sein Fazit.
Naturgemäß ganz anderer Meinung ist da Walter Witzel, der baden-württembergische Landesvorsitzende des Bundesverbands Windenergie. „Ich bin überzeugt, dass es sich rechnet, wenn man gute Standorte wählt“, sagt Witzel, der von 1992 bis 2006 für die Grünen im Landtag saß. In den Höhenlagen des Schwarzwalds und auf der Schwäbischen Alb gebe es Stellen mit Wind wie an den Küsten Norddeutschlands. Unterstellers Zehn-Prozent-Ziel sei „anspruchsvoll, aber machbar“, ist Witzel überzeugt. Schließlich würden die Anlagen immer leistungsfähiger. Entscheidend sei es, die richtigen Orte auszuwählen und auch mögliche Bedenken vor Ort – etwa Landschafts- und Naturschutz – in die Entscheidung einfließen zu lassen.
Ähnlich sieht es Rudolf Schmutz, beim Windverband zuständig für den Bereich Südwürttemberg, der sich mit dem Regierungsbezirk Tübingen deckt. „Wenn es gut läuft, können hier bis 2020 etwa 300 Windkraftanlagen stehen“, prognostiziert Schmutz. Noch sind es weniger als zehn. Laut Regionalverband Bodensee-Oberschwaben gibt es alleine in den Landkreisen Ravensburg und Sigmaringen sowie im Bodenseekreis 280 potenzielle Standorte. „Wir brauchen erneuerbare Energien – und zwar so viel wie möglich“, sagt Verbandsdirektor Wilfried Franke.
Vielerorts laufen derweil die Planungen. Auf der Ostalb, laut Windatlas der Landesregierung eines der windreichsten Gebiete im Südwesten, werden in den Gemeinden gerade mögliche Standorte diskutiert. Denkbar sind unter anderem das Härtsfeld und der Bereich rund um Unterschneidheim. Am Bodensee (Gehrenberg bei Markdorf, Höchsten) gibt es ebenso wie im Allgäu (Kißlegg, Bad Wurzach, Beuren bei Isny) oder auch in den Landkreisen Tuttlingen und Sigmaringen (nahe Meßkirch) Überlegungen, aber auch Kritiker. Gerade am See sorgen sich viele um das für den Tourismus so wichtige Landschaftsbild.
Wurzach sieht Windkraft positiv
In Bad Wurzach plant das „Energie-Bündnis“ noch für das laufende Jahr die Gründung einer Genossenschaft, in der sich dann jeder Bürger an den Windrädern beteiligen kann.
Und auch die großen Unternehmen sind fleißig. Die EnBW will in den kommenden Jahren Milliarden in erneuerbare Energien stecken. „Wir prüfen derzeit 100 Standorte für Windkraftanlagen. 22 Flächen sind schon gesichert“, sagte EnBW-Chef Hans-Peter Villis jüngst bei der Inbetriebnahme eines 140 Meter hohen Windrads in der Schwarzwald-Gemeinde Schopfloch. Bisher gibt es im Südwesten nur zwei Anlagen dieser Größe. Alternativen zu Projekten von Großinvestoren sind genossenschaftliche „Bürger-Windräder“ oder auch Anlagen, die die jeweiligen Stadtwerke betreiben.
Die Stadt Bad Wurzach zeigt sich jedenfalls aufgeschlossen. „Wir stehen der Windkraft positiv gegenüber – natürlich in Abwägung mit den Belangen des Naturschutzes und der Anwohner“, sagt Stadt-Sprecher Frank Hägerle. Es solle „nicht alles zugestellt werden“, aber mit zehn bis 15 Windrädern, auf wenige Standorte konzentriert, könne man leben.
Die „Landschaftsschützer“ sehen das natürlich anders. „Ich weiß nicht, ob wir die Windräder verhindern können, aber wir werden mit aller Macht gegen sie kämpfen“, kündigt Schodlok an. Die Befürworter freuen sich derweil schon auf ihre „Bürger-Windräder“. Das jahrtausendealte Wurzacher Ried dürfte der ganze Streit eher nicht erschüttern.
2012 Juli: Der neue Entwurf zum Regionalplan sieht wegen der Einzigartigkeit des Wurzacher Beckens keine Windräder im Wurzacher Becken mehr vor
Für den Raum Bad Wurzach-Bad Waldsee haben sich einige bedeutsame Veränderungen ergeben. Die Gemarkung Bad Wurzach besitzt danach nur noch das Vorranggebiet Oberschwarzach-Mangenwald.
Auf dem Beckenrand bei Mennisweiler sind aber immer noch Windräder geplant.
Artikel in der Schwäbischen Zeitung / Bad Wurzach
Artikel in der Schwäbischen Zeitung / Bad Waldsee
Artikel in der „Schwäbischen Zeitung / Ravensburg
Artikel in der Schwäbischen Zeitung/ Oberschwaben
2012 September: Stellungnahme der BI Landschaftsschützer zur Fortschreibung des Regionalplan Windenergie
Die BI Landschaftsschützer hat eine 34-seitige Stellungnahme beim Regionalverband eingereicht
2013 April: Uns erfüllt es mit Genugtuung, dass auch im Regionalplan 2013 auf den Rändern des Wurzacher Beckens keine Windräder mehr aufgeführt sind.
Das Wurzacher Becken hat internationale Bedeutung und gilt als ein Gebiet mit sehr hoher Empfindlichkeit gegenüber Windkraftanlagen. Trotzdem gibt es weiterhin Forderungen, in diesem einzigartigen Gebiet Windräder zu errichten.
2013 April: Thüga plant Windräder bei Arnach
Wir möchten auf die Veranstaltung der Thüga in Arnach eingehen, die unter der Assistenz der Stadtverwaltung (Herr Haufler) stattfand. Es wurde schnell klar, dass örtliche oder ortsnahe Interessenten einen bereits 2011 gestellten Antrag mit Hilfe der Thüga vorantreiben wollen.
Dies trotz negativem Votum des Regionalverbandes und der Ansage des Landratsamtes, dass Anlagen im Wurzacher Becken und um das Wurzacher Becken vom Landratsamt nicht genehmigt werden.
2013 Mai: Neuer Regionalplan
Der Regionalverband hat folgende Vorranggebiete in unserem Raum gestrichen: Beuren , Emmelhofen bei Kisslegg, Leutkirch, Aichstetten, Mangenwald nahe Oberschwarzach, Mennisweiler, Bergatreute (war auf der Karte nicht eindeutig zu identifizieren). Verblieben ist das Vorranggebiet Haisterkirch zwischen Haisterkirch und Bad Waldsee.
In der Ausstellung „MoorExtrem“ des Naturschutzzentrums Wurzacher Ried wird eine Animation die Entstehung des Wurzacher Beckens gezeigt. Die Animation wurde von Prof. Dr. Andreas Schwab und Stefan Meiershofer (PH Weingarten) in Zusammenarbeit mit Franz Renner (Naturschutzzentrum Wurzacher Ried) sowie mit fachlicher Beratung durch Dr. Dietrich Ellwanger (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau) erstellt.
Zur Animation: Hier
Auf wikipedia wird ein Bild aus der Animation mit dem Eisstand in der Würmeiszeit gezeigt.
- CC BY-SA 3.0 de
- File:Wurzacher-Ried Wuerm-Zeit Endmoraenen-Stausee.jpg
- Erstellt: 25. September 2016
Von Ustill – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=51841022
Ustill – Eigenes Werk
Graphik zur geologischen Entwicklung des Wurzacher Rieds, Oberschwaben, Baden-Württemberg ab dem Mittleren Pliozän. Die braunen (Hoßkirch-Eiszeit), orangenen (Riß-Eiszeit) und grünen (Würm-Eiszeit) Linien zeigen geologisch nachgewiesene Endmoränen von Eisständen des jeweiligen Eisvordringens. Der Rheingletscher der Würm-Eiszeit erreichte etwa vor 23Tsd. Jahren seinen Höchststand (kräftig grüne Linie). Zwischen dem Außenwall des Würm-Gletschers und dem Innenwall des Riß-Gletschers war nunmehr das seit dem Hoßkirch-Gletscher tief ausgeschürfte Zungenbecken komplett eingeschlossen. Der einzige Auslass dieses Endmoränen-Stausees ist die von Bad Wurzach nach Süden fließende Wurzacher Ach (blaue Linie). Durch die Akkumulation von Sanden und Schotter vor den Würm Gletscherrändern wuchsen die Schotterebenen, die Seefläche wurde kleiner und flacher. Die Schmelzwasser der Gletscher ließen den Wasserspiegel ansteigen. Bohrmessungen ergaben, dass der Fels heute erst ca. 300m unterhalb der Oberfläche angetroffen wurde. Durch Verlandung ist das heutige Wurzacher Ried, ein 18km2 großes Moor, überwiegend Hochmoor, entstanden. Die abgebildete Morphologie entspricht einem aktuellen digitalen Geländemodell.