Aus Newsletter des VLAB 5/2024
Die riesigen Rotorblätter moderner Windindustrieanlagen bestehen aus Verbundstoffen mit Glasfaser- oder Carbonfasergewebe- sowie Epoxidharz. Bei diesen Werkstoffen handelt es sich um spröde Materialverbindungen, die keine Erosionsbeständigkeit aufweisen. Die Rotorblätter werden einerseits durch Umweltfaktoren wie Feuchtigkeit, Temperatur, UV-Strahlung, andererseits auch durch erosive Belastungen wie Regen, Insektenschlag und Staub stark beansprucht. Zum Schutz der Struktur werden auf die Vorderkante der Rotorblätter zwar teilweise schon spezielle Schutzlacke oder Klebefolien aufgebracht, dennoch gibt es im Ergebnis weiterhin beständigen Abrieb dieser Werkstoffe. „Während die Windenergiebranche hier vor allem Probleme wegen möglicher Leistungsminderung sieht, sorgt sich der VLAB um den umweltschädlichen Abrieb, der weit in der Umwelt verteilt wird und stetig, über Jahre, Erdreich, Flüsse und Quellen belastet“, sagt Dr. Christina Hauser, zweite Vorsitzende des VLAB. „Eine Dekontamination der mit feinstem Glas- oder Carbonfaser- sowie Kunststoffabrieb belasteten Umwelt ist technisch so gut wie unmöglich. Wir sehen hier dringenden Handlungsbedarf der zuständigen Behörden und der Politik.“