Pro Natur Bürsten
Was spricht gegen Photovoltaik auf Grünflächen?
1. Während viele Landwirte im Allgäu umständliche Flächen wie Hänge bewirtschaften müssen, um die Versorgung ihrer Tiere und die Nahrungsmittelproduktion sicherzustellen, werden ebene Flächen, die rentabel für die Landwirtschaft wären, mit der Belegung von PV-Modulen verschwendet.
2. Pachtpreise werden für Landwirte in die Höhe getrieben: wenn die Energieindustrie ca. 470 % mehr € bietet als der Landwirt an Pachtpreisen bezahlt, entsteht ein Ungleichgewicht, bei welchem Landwirte auf Dauer nicht mithalten können. Ganz nach dem Motto: »Geld regiert die Welt«.
3. Verschandelung unserer Kulturlandschaft: Freiflächenanlagen werden teils mitten im Grünen geplant. Während Wildwege durchkreuzt und Futterflächen für die Tierwelt reduziert werden, wird zudem das Landschaftsbild unseres schönen Allgäus zerstört.
4. Beitrag zum Klimaschutz fraglich: Experten sehen den Einsatz von PV auf Grünflächen sehr kritisch, denn in naturgegebenem Zustand entnehmen Pflanzen der Atmosphäre CO2. Durch Verdunstung von Wasser an der Blattoberfläche wird die Atmosphäre befeuchtet. Durch PV-Anlagen wird hingegen Wärme an die Umgebung abgegeben – die Atmosphäre wird noch stärker erwärmt. Das dient weder dem Klimaschutz, noch der Artenvielfalt.
5. Gesundheitliche Auswirkungen: PV-Freiflächenanlagen werden zu großen Teilen nahe der Autobahn errichtet. Gerade hier sind die Anwohner jedoch auf einen hohen CO2 Filter (durch Böden/Pflanzen) und Sauerstoffproduktion (durch Photosynthese der Pflanzen) angewiesen. Durch den Bau einer PV-Freiflächenanlage wird der Feinstaub jedoch weiter auf angrenzende Flächen und Wohngebiete getragen, wodurch Anwohner gesundheitlich gefährdet werden!
Unser Appell:
JA zu Klimaschutz, NEIN zu Grünflächen.
Wir haben eine Verantwortung für unsere Landschaft, die Landwirte und die nachfolgenden Generationen, unser Allgäu und unsere Natur zu erhalten. Wir sind noch nicht so weit, dass Grünflächen für PV-Anlagen verwendet werden müssen. Es kann noch auf naturfreundlichere Varianten zurückgegriffen werden. Unsere Vorschläge sind daher:
• Brachliegende Flächen, Deponien
• Flächen mit vorbelasteten Böden
• Ehemalige Kieswerke
• Flächen zwischen Autobahn und Bundesstraßen
• Dächer (mitunter von kommunalen Gebäuden/Firmen)
• Lärmschutzwände mit angebrachten PV-Modulen
Gegen den Solarpark bei Niederwangen regt sich Widerstand
Der von einer EnBW-Tochter und der Bürgerenergiegenossenschaft (BEG) Wangen an der A96 zwischen Ettensweiler und Humbrechts geplante Solarpark findet nicht nur Freunde: In den Weilern Bürsten und Kebach regt sich deutlicher Widerstand.
Hier weiterlesen auf Schwäbische Zeitung (27.5.2021)
Im nachfolgenden Panorama deuten die beiden weißen Markierungen auf das Gelände hin, auf dem die Freiflächenanlagen auf hochwertigem landwirtschaftlichem Grund geplant sind.
Die Karte im Panorama kann ausgeblendet werden. einen Zoomen in der Karte ist mit dem Mausrad . Ein Klick auf das Bild öffnet das interaktive Panorama