schwaebische (28.12.2021):
Zur Berichterstattung über ein mögliches neues Heizwerk in Wangen:
„Alles verhindern zu wollen, was nicht in die private Optik passt!“ Mutig beurteilt, die Aussage zur Freiflächen-PV von Gemeinderat T. Schauwecker. Leider nur aus der Distanz! Mit der „Politik des Gehörtwerdens“ der Landesregierung scheint seine Aussage nicht kompatibel zu sein! Wer „Klima und Umwelt“ schützen will, wie die Grünen BW das wollen, sollte die Sorge um die Natur/Artenvielfalt gleichwertig zur Energiefrage behandeln und dabei auch die Sorgen der Menschen nicht vergessen. Anstatt aus der Ferne zu urteilen, wären konstruktive Gespräche mit den Bürgern vor Ort – wie mit MdL Haser und der CDU Wangen praktiziert – notwendig. Mit „Bürgern Visionen für die Zukunft unseres Landes entwickeln“ funktioniert nicht über die Zeitung, liebes Bündnis!
Die „private Optik“ ist in der Sorge um landwirtschaftliche Flächen, extremen A96-Lärm und im fehlenden politischen Gehör begründet. Naturnahe und nachhaltige Landwirtschaft ist erst dann glaubwürdig, wenn alle Möglichkeiten der Energiegewinnung/-sparens durchgeführt wurden. Konsequente Umsetzungen zwischen den Wahlen und nicht nur im Wahlprogramm geschrieben!
Wer zudem Tempo 130km/h in jedes Wahlprogramm schreibt, dies unmittelbar nach der Wahl wieder streicht, gewinnt nicht viel an Glaubwürdigkeit. Der Lärm sorgt nicht nur für schlaflose Nächte, er hat auch massive gesundheitliche Folgen. Die „Erstellung eines Lärmschutzkonzepts“, wie Grün es propagiert und einklagbar machen will, könnte mit Lärmschutz aus PV-Anlagen zumindest für Hoffnung und eine „Vision“ sorgen. „Lärmschutzbeauftragte*r/-kümmerer, welche sich um die Belange lärmbelasteter Bürger*innen kümmern“ gibt es in allen politischen Gremien, nicht nur im grünen Wahlprospekt!
Nur zuhorchen, die „private Optik“ spielt dabei keine Rolle! Die genannten „verpassten Chancen“ der Stadt, u.a. mit Blick auf Lärmschutz, in der konsequenten Begutachtung des Photovoltaikpotenzials (https://www.energieatlas-bw.de/sonne) und die Festlegung und Umsetzung von nachhaltigen Maßnahmen wären dabei notwendig. Hier wären versiegelte Flächen, wie alle Parkflächen, PV-Anlagen auf nutzbaren Dächern, ein Weg, die Chancen zu ergreifen.
Der Blick zum hl. Stephanus am 2. Weihnachtstag, welcher voll Geist und Weisheit war, wäre gut, kein Moralapostel! Liebe „Grüne“, das Florianprinzip auf die eigenen Handlungsweisen zu überprüfen und sofern parteipolitisch gebunden, auf die Wahlversprechungen der eigenen Partei zu durchforsten, wäre zudem sehr hilfreich. Gemeinsam im Gesprächen mit den Bürgern und mit Blick auf die PV-freien Dächer und bereits versiegelten Flächen der Stadt Wangen/des Landkreises!
Armin Kohler, Kißlegg
(ELK e.V. und Netzwerk Naturschutz Allgäu-Oberschwaben)