"Löschen statt Zündeln" fordert Prof. Sinn in seinem Vortrag beim Wirtschaftsbeirat Bayern am 17.04.2024
Eine sofortige Kehrtwende in der deutschen Energiepolitik fordert Prof. Sinn in seinem Vortrag beim Wirtschaftsbeirat Bayern, um den sich abzeichnenden Niedergang unserer Wirtschaft mit der drohenden Verarmung unseres Landes zu stoppen.
Auszug aus den Folien:
„Die Denkfehler der Energiewende – Wie wir unsere Landschaften verlieren, ohne das Weltklima zu retten“
Die zentrale Aussage Müllers lautet: Nur wenn das angestrebte Ziel der Dekarbonisierung unseres Landes mittels Windrädern und Freiflächen-PV-Anlagen auch erreicht werden kann, ist die Opferung unserer Landschaft „ein kleineres Übel“ und zu rechtfertigen. Und nur wenn die ganze Welt ebenfalls erfolgreich CO2 reduziert, wird das Opfer einen Sinn gehabt haben! Weiterlesen unter: https://www.diebildschirmzeitung.de/d…
Weihnachtsvorlesung von Prof. Sinn u.a. zur deutschen Energiewende
Schwarze Schwäne – Krieg, Inflation und ein energiepolitischer Scherbenhaufen
In seiner Weihnachtsvorlesung 2022 erläutert Prof. Sinn ab Minute 52 den Irrweg der deutschen Energiewende, welcher allein auf Gesinnungsethik der Politischen Akteure gründet fern ab von zu fordernder Verantwortungsethik. Dieser Irrweg wird Deutschland großen wirtschaftlichen Schaden bereiten, ohne einen Beitrag zur Reduzierung des Klimaanstiegs zu leisten. Nur wenn sich die Mehrheit der Länder dem deutschen Weg in einem Klimaklub anschließen würden, wäre ein Nutzen vorhanden, aber das ist nicht erkennbar.
Stromversorgung mit Wind und Sonne
Warum uns Erneuerbare Energien nicht aus der Abhängigkeit Russlands befreien
Beitrag aus Windkraftfreies Grobbachtal (20. März 2022)
Der Ukraine-Krieg ist grauenvoll. Unser Mitgefühl gilt den Menschen, die um ihr Leben und das ihrer Lieben sowie um Heimat und Zukunft bangen. Leider gibt es Kräfte, die den Krieg zur Durchsetzung ihrer eigenen Brancheninteressen zu missbrauchen versuchen.
Nur kurz nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine gaben u.a. Vertreter der Windlobby und der Bundesregierung die Mär von sich, dass uns nur ein massiver Ausbau von Wind- und PV-Anlagen aus der russischen Energie-Abhängigkeit führen könne. Das ist eine Verdrehung von Ursache und Wirkung: Erst das Setzen auf Erneuerbare Energien bei gleichzeitigem Abschalten unserer Kohle- und Kernkraftwerke hat uns in die Abhängigkeit von Russland gebracht.
Da es keine großtechnisch-wirtschaftlich anwendbaren Speichertechnologien gibt und in den kommenden 30 Jahren auch nicht geben wird, konnten wir uns die „Energiewende“ nur mit russischem Gas und Öl leisten. Dieses droht uns nun wegzubrechen, mit unabsehbaren Folgen für unser Land und unsere Wirtschaft. Darum braucht es mehr denn je eine ehrliche, ideologiefreie und vor allem technologieoffene Diskussion auf Basis von Fakten und physikalisch-technischen Grundlagen.
Mit dem auf dieser Seite veröffentlichten Essay möchten wir einen Beitrag dazu leisten, die überfällige Debatte anzustoßen. Den Text können Sie HIER öffnen und in ganzer Länge lesen.
Sechs Probleme der globalen Energiewende
Prof. Dr. Werner Sinn konzentriert sich in seinem neusten Vortrag auf sechs große Probleme der globalen Energiewende.
Windkraft: Segen oder Schildbürgerstreich?
Windenergie ist nicht in der Lage, die Stromlücke zu schließen, die durch den Ausstieg aus Kohle und Kernenergie entsteht. Auf der Grundlage von jedermann verfügbaren Daten erklärt dies das beigefügte Video in leicht verständlicher Form.
Dr.-Ing. Ahlborn erklärt in der Sprache und Logik des Ingenieurs die technische und wirtschaftliche Sinnhaftigkeit der Windenergie
Wie viel Zappelstrom verträgt das Netz? (Videomitschnitt vom neuen Vortrag von Prof. Hans-Werner Sinn)
Mit dem Vortrag „Wieviel Zappelstrom verträgt das Netz“ zeigt Prof. Sinn die unüberwindbaren technischen und wirtschaftlichen Grenzen des weiteren Ausbaus von Wind- und Sonnenstrom auf. Hierzu führt er auch verschiedene Modellrechnungen zur Lösung des Speicherproblems durch, wozu er hypothetisch erst noch zu bauende Speicherkraftwerke in Norwegen und den Alpen einbezieht. Aus dem anspruchsvollen Vortrag einige ausgewählte Punkte:
– Wegen fehlender Stromspeicher funktioniert derzeit bei uns der Wind- und Sonnenstrom nur, weil wir als Doppelstruktur konventionelle Kraftwerke vorhalten. Damit verbunden sind die hohen Zusatzkosten in Form der EEG-Zulage von derzeit rund 25 Mrd. € jährlich. Jede weitere Erhöhung von Wind- und Sonnenstrom erhöht den zu verklappenden Überschussstrom und damit die Subventionskosten. Wir sind damit an einer kritischen Ausbaugrenze angekommen. Wenn wir keine Lösung für das gewaltige Speicherproblem haben (was derzeit nicht sichtbar ist) produzieren wir mit jedem neuen Windrad mehr Abfallstrom.
– Die Dimensionierung erforderlicher Stromspeicher (ohne Betrieb konventioneller Kraftwerke) wird durch den Jahreszeitlichen Verlauf zwischen Verbrauchskurve und Produktionskurve (Solar und Wind) bestimmt. Der so berechnete Bedarf an Speichervolumen lässt sich bei weitem nicht durch Speicherkraftwerke darstellen (selbst unter Einbeziehung aller geologisch möglichen Optionen in Norwegen und den Alpen). Eine 100% Deckung unseres Strombedarfs in Deutschland allein mit Sonne und Wind, ohne dass parallel konventionelle Kraftwerke betrieben werden, ist somit unmöglich.
– Die angestrebte Elektrifizierung des Verkehrs lässt sich nicht mit grünem Strom aus Deutschland realisieren und macht damit weder ökologisch noch ökonomisch einen Sinn.
VGB-Studie "Windenergie in Deutschland und Europa"
Die VGB-Studie „Windenergie in Deutschland und Europa“ vom Juni 2017 belegt:
Windenergie kann deutschlandweit und europaweit keine gesicherte Stromversorgung liefern, ohne dass die gleiche konventionelle Kraftwerksleistung parallel betrieben wird. Das Vorhalten von zwei Produktions- und Verteilungssystemen ist vom Stromverbraucher zu bezahlen. Auch lässt sich Windenergie in der für die Energiewende geforderten Menge nicht mit den diskutierten und technisch möglichen Speicher- und Umwandlungstechnologien in hochwertigen Strom für eine sichere sowie kostenmäßig und umwelttechnisch noch vertretbare Versorgung umwandeln.
Prof. Dr. Sinn erklärt, warum Windkraft die politische Vision einer Energiewende nicht leisten kann
Wie retten wir das Klima und wie nicht?
Klimawandel muss bekämpft werden. Nur wie? Prof. Sinn zeigt, dass die Politik viele unnütze und teure Instrumente eingesetzt hat, die von großem Aktionismus zeugen, doch außer Pfründen für bestimmte Teilgruppen der Gesellschaft wenig bringen. Das EEG ist wirkungslos, die Volatilität des Wind- und Sonnenstroms wird man kaum bändigen können. E-Autos sind nicht per se umweltfreundlicher. Brennstoffmengen, die Europa nicht mehr verbraucht, werden anderswohin geliefert. Die Ressourcenbesitzer extrahieren aus Angst vor der Enteignung womöglich noch mehr als vorher, und was extrahiert wird, wird auch verbrannt.
K O M P E N D I U M für eine vernünftige Energiepolitik
Eine fundierte Kritik zur „Energiewende“ liefert das von „Vernunftkraft“ publizierte Kompendium. Arbeitsteilig und in gut verständlicher Form zeigt ein Expertenteam, warum und wie die Politik den bisherigen fehlerhaften Weg korrigieren muss.
2014 April: Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel zur Energiewende
- „Die Wahrheit ist, dass die Energiewende kurz vor dem Scheitern steht.“
- „Die Wahrheit ist, dass wir auf allen Feldern die Komplexität der Energiewende unterschätzt haben.“
- Für die meisten anderen Länder in Europa sind wir sowieso Bekloppte.
2014 April: Rülke: "Windkraft in Baden-Württemberg ist so sinnvoll wie Weinbau in Grönland"
2013 Juni Rainer Brüderle zur Energiewende
“ Der Bundesumweltminister warnt die Umweltminister der Länder zu Recht davor, dass die Kosten für die Förderung der Erneuerbaren ohne die Strompreisbremse ungebremst weiter steigen. Er macht die Verantwortung der rot-grünen Blockierer im Bundesrat für die kommenden Preissteigerungen deutlich. Tausende Betriebe in Deutschland sind schon jetzt von dieser Entwicklung betroffen.
Die deutschen Energiepreise sind so hoch wie kaum irgendwo auf der Welt. Energieintensive Unternehmen verlagern bereits Arbeitsplätze ins Ausland. Energiekosten sind ein entscheidender Standortfaktor. Wir sägen an den Wurzeln unseres Wohlstands.
Es ist höchste Zeit, die Reißleine zu ziehen. Wir müssen zurück zu den Grundprinzipien der Sozialen Marktwirtschaft. Wir brauchen besser heute als morgen ein Moratorium beim Zubau von EEG-Anlagen. Ohne die notwendigen Netze und Speichermöglichkeiten dürfen nicht jeden Tag neue Subventionsanlagen dazu kommen.
Direkt nach der Bundestagswahl wird sich die christlich-liberale Koalition gemeinsam mit den Ländern an eine grundlegende Reform des EEG-Gesetzes machen müssen. Wir brauchen ein marktwirtschaftliches Mengenmodell, müssen in die Entwicklung von Speichertechnologie und in leistungsfähige Netze investieren. Deutschland wandelt sich flächendeckend zu einem gigantischen Industriegebiet und gefährdet gerade damit seine Industrie. Das klingt paradox, ist aber Spätfolge einer falschen rot-grünen Subventionspolitik. Zwischen Flensburg und Konstanz stehen heute mehr als 23.000 Windindustrieanlagen. Viele sind höher als der Kölner Dom.
Mehr als 1,3 Millionen Solaranlagen sind in Deutschland auf Feldern und Dächern installiert. Mehr als 7.200 Biogasanlagen sind in den letzten Jahren gebaut worden. Ihre grünen Kuppeln sieht man allerorten. Gefüttert werden sie mit extra angebautem Mais. Der wächst inzwischen auf 2,6 Millionen Hektar in Deutschland. Zum Vergleich: das entspricht etwa der Größe Hessens.
Das Landschaftsbild ändert sich in einem historisch einmaligen Ausmaß. Und der Zubau geht kräftig weiter. Die Planungen machen auch vor Naturschutzgebieten nicht Halt.
Nun könnte man sagen, das alles sei berechtigt, weil es uns unabhängig macht von fossilen Energieträgern und der Kernenergie. Und weil es dem Klimaschutz dient. Aber wenn wir ehrlich sind, müssen wir feststellen, dass wir mit der bisherigen Energiepolitik keines der Ziele erreicht haben und so auch nicht erreichen werden. Wind und Sonne sind keine zuverlässigen Energielieferanten.
Adäquate Speichermöglichkeiten wird es auf absehbare Zeit nicht geben. Jedes Windrad braucht zur Absicherung konventionelle Energieerzeugung aus Kohle-, Gas- oder Kernkraftwerken. Die Folge: Wir verfeuern heute mehr Kohle und importieren mehr Kernenergie aus dem Ausland. Das nutzt dem Klima sicher nicht. Ein Land voller Stahlkolosse ohne Stahlproduktion. Soweit darf es nicht kommen.
In Abwandlung des Montesquieu-Zitats zu überflüssigen Gesetzen möchte man sagen: Wenn es nicht notwendig ist, ein Windrad in die Landschaft zu stellen, dann ist es notwendig, kein Windrad in die Landschaft zu stellen. “
Rainer Brüderle
2013 Dezember: Oskar Lafontaine - Wie Windräder die Umwelt zerstören
Essay von Oskar Lafontaine am 12. Dezember 2013 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Quelle: vernunftkraft.de
Zum Orginalartikel ohne Hervorhebungen: hier
Unter dem Vorwand die Umwelt zu schützen wird die Landschaft zerstört. Es ist an der Zeit, die Stromerzeugung durch “Stahlkolosse”, die eine Gesamthöhe von 200 Metern erreichen können, zu beenden.
Zur Erinnerung: Der 161 Meter hohe Turm des Ulmer Münsters ist der höchste Kirchturm der Welt und der Kölner Dom ist mit 157 Metern Höhe das zweithöchste Kirchengebäude Deutschlands. Gott sei Dank sind noch keine Pläne bekannt geworden, in unmittelbarer Nähe dieser Sakralbauten Windräder zu errichten, um die Umwelt zu schützen. Hohe Grundstückspreise können auch ein Vorteil sein.
Aber die Zerstörung der deutschen Kulturlandschaft schreitet scheinbar unaufhaltsam voran. Kein Wunder. Für ein Windrad, das an einem durchschnittlichen Standort in Deutschland im Jahr 6 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt, wird pro Jahr eine Pacht von 60.000 Euro gezahlt. An windreichen Standorten in Norddeutschland steigen die jährlichen Einnahmen der Grundbesitzer auf 90.000 Euro.
Der Anteil der Stromerzeugung aus Windenergie am primären Energieverbrauch in Deutschland wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie mit 1,3 Prozent für das Jahr 2012 angegeben. Und dafür sollen wir unsere Kulturlandschaft zerstören?
Selbst wenn es gelänge, diesen Anteil auf 2,6 Prozent zu verdoppeln, dann wäre das immer noch nicht gerechtfertigt. Man muss kein Energieexperte sein, um sofort zu erkennen, dass der auf die Windenergie entfallende Anteil der CO2-Reduzierung spielend durch andere Technologien ersetzt werden kann.
Doch nicht einmal die CO2-Bilanz der Windenergie ist zur Zeit ein Argument. Es mehren sich die Stimmen, die darauf hinweisen, dass der Ökostromausbau heute zu einem erhöhten CO2-Ausstoß führt. Ursache dafür ist, dass Gaskraftwerke sich nicht mehr rechnen und daher wieder vermehrt Kohlekraftwerke eingesetzt werden. Das Fördersystem für erneuerbare Energien sorgt so dafür, dass mit jedem neuen Windrad mehr Kohle verfeuert und daher zusätzliches CO2 ausgestoßen wird.
Was unter dem Vorwand des Umweltschutzes angerichtet wird, hat der Schriftsteller Botho Strauss treffend beschrieben:
“Eine brutalere Zerstörung der Landschaft, als sie mit Windkrafträdern zu spicken und zu verriegeln, hat zuvor keine Phase der Industrialisierung verursacht. Es ist die Auslöschung aller Dichter-Blicke der deutschen Literatur von Hölderlin bis Bobrowski. Eine schonungslosere Ausbeute der Natur lässt sich kaum denken, sie vernichtet nicht nur Lebens-, sondern auch tiefreichende Erinnerungsräume. Dem geht allerdings voraus, dass für die kulturelle Landschaft allgemein kaum noch ein Empfinden lebendig ist. So verbindet sich das sinnliche Barbarentum der Energieökologen mit dem des Massentourismus.”
Ein extremes Beispiel für das sinnliche Barbarentum der Geldmacherei, die sich als Energieökologie maskiert, findet sich neuerdings im Saarland. An der deutsch-französischen Grenze, im Landkreis Merzig, wurde unter der Leitung des Bildhauers Paul Schneider eine Skulpturenstraße errichtet.
“Der tiefe Wunsch des Bildhauers, eine Steinskulptur frei im natürlichen Raum zu gestalten, wo jahreszeitliche Veränderungen, wo Tag- und Nachthimmel im Wechselspiel der Wolken beitragen zu einem so anregenden und vielseitigen Thema wie Steine in der Landschaft, hat mich bewegt Bildhauerkollegen aus verschiedenen Ländern einzuladen“.
So begründete der Künstler seine Idee. 32 Skulpturen sind im Laufe der Jahre entstanden. Künstler aus 16 Nationen haben die “Steine an der Grenze” geschaffen. Die Werke der Bildhauer haben der Landschaft ein anderes Gesicht gegeben. Sie haben sie verändert so, wie sie die Schwingungen dieser Landschaft aufgenommen und ihre jetzige Form erhalten haben. Diese Landschaft, der Saargau, hat ihren eigenen Reiz.
Der Schriftsteller Alfred Gulden, der wie kein anderer diese Landschaft besungen hat, schreibt:
“Und nicht zuletzt deshalb ist mir dieses Land auf der Grenze, dieses “Hochland”, das nur noch Weite ist, wenn man darauf steht, zur poetischen Formel geworden, nimmt es in meinen Kopf diesen Raum ein, hat es in meinem Herzen diesen Platz, gilt ihm ungebrochen meine Sehnsucht, vielleicht, weil sie dem Kind damals Geheimnis, “was ist dahinter” war, wenn es vom Bunker am Ende des elterlichen Gartens über Saarlouis hinweg auf die gegenüberliegende Hügelkette schaute. Die Frage “was ist dahinter”, als Triebfeder, als Unruhe ist mit mir gewachsen und nur selten lässt sie mich los. Diese seltenen Augenblicke aber habe ich inmitten dieser Landschaft, wenn alle Last von mir abfällt, plötzlich, und ich mich unbeschwert, leicht, frei fühle, …”
Dass sich der Wanderer im Schatten von 13 Windrädern in direkter Nähe der Skulpturenstraße “Steine an der Grenze” auch in Zukunft unbeschwert, leicht und frei fühlen wird, kann ausgeschlossen werden.
“Hier geht es gar nicht um Natur und ihren Schutz. Hier geht es möglicherweise schlicht um Geld, “
schrieb der Dirigent Enoch zu Guttenberg in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
So ist es. In einer Gesellschaftsordnung, in der die Geldvermehrung die Entwicklung steuert, kommen Poesie und Kulturlandschaft sprichwörtlich unter die Räder.
Die Windkraftbranche hat, wenn es um die Beeinflussung, besser um die Käuflichkeit politischer Entscheidungen geht, viel von der Wirtschaftslobby gelernt. Im harmloseren Fall werden Zuschüsse an Kindergärten oder Sportvereine in Aussicht gestellt, um die Genehmigung eines Landrates, Bürgermeisters, Gemeinderates oder Ortsrates zu erreichen. Bis die Bürger von diesen Vorgängen Kenntnis erhalten, ist es oft zu spät, da das Genehmigungsverfahren schon zu weit fortgeschritten ist. Daher sollten Bürgerentscheide in den Gemeinden verbindlich vorgeschrieben werden, in denen Windräder errichtet werden sollen.
Das Gefühl für Poesie und Schönheit wird wohl nicht mehr ausreichen, um diese Brutalität zu stoppen. Für die kulturelle Landschaft allgemein, da hat Botho Strauss wohl Recht, ist kaum noch ein Empfinden lebendig. Also versuchen wir es anders: Es ist ökonomisch und technisch unsinnig, auf einem Weg weiterzugehen, der den CO2-Ausstoß steigert, den Strompreis erhöht und dessen Ziel bei intelligenterer Technik einfacher und billiger zu erreichen ist.